Skyrim Wiki
Widowbot (Diskussion | Beiträge)
K (→‎Fundorte: clean up, replaced: Fort Snowhawk → Festung Schneefalke)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(8 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{übersetzen}}{{Gegenstand-infobox
+
{{Gegenstand-infobox
 
| bild = Book4.png
 
| bild = Book4.png
 
| art = Buch
 
| art = Buch
| extra = The Real Barenziah<br>Volume Three<br><br>by<br>
+
| extra = Die wahre Barenziah<br>Buch I<br><br>von<br>'''Anonymous'''
'''Anonymous'''
 
 
| position =
 
| position =
 
| schaden =
 
| schaden =
Zeile 9: Zeile 8:
 
| gewicht = 1
 
| gewicht = 1
 
| grundwert = 5
 
| grundwert = 5
| vorherige = The Real Barenziah, v2
+
| vorherige = Die wahre Barenziah, Buch II
| nächste = The Real Barenziah, v4
+
| nächste = Die wahre Barenziah, Buch IV
| beschreibung = Part of an unofficial, allegedly more accurate biography of Queen Barenziah.
+
| beschreibung = Teil einer inoffiziellen, angeblich genaueren Biographie von Königin Barenziah.
  +
 
== Fundorte ==
 
== Fundorte ==
* [[Arcadia's Cauldron]], inside 3rd room
+
* [[Arcadias Kupferkessel]], im dritten Raum
* [[Belethor's General Goods]], inside
+
* [[Belethors Gemischtwaren]], innerhalb
* [[Fellglow Keep]]
+
* [[Festung Dämmerlicht]]
* [[Festung Schneefalke]], inside
+
* [[Festung Schneefalke]], innerhalb
* [[Haemar's Shame]]
+
* [[Haemars Schande]]
* [[Honningbrew Meadery]], in [[Sabjorn]]'s office
+
* [[Honigbräubrauerei]], in [[Sabjorn]]s Dienstzimmer
 
| id = 0001acd8
 
| id = 0001acd8
 
}}
 
}}
Zeile 24: Zeile 24:
 
== Inhalt ==
 
== Inhalt ==
 
{{Zitat|Anonymous
 
{{Zitat|Anonymous
  +
|[[File:V letter.png|x40px|baseline|alt=V]]iele Tage lang war Barenziah sehr bedrückt über die Ereignisse und die Trennung von ihren Freunden. In der zweiten Woche hellte sich ihre Stimmung jedoch wieder auf. Sie stellte fest, dass sie es genoss, wieder unterwegs zu sein, auch wenn sie Strenzs Gesellschaft mehr vermisste, als sie das je für möglich gehalten hätte. Eine Truppe Ritter - allesamt Männer der Rothwardonen - eskortierte sie. Im Umgang mit diesen fühlte sie sich wohl, obwohl sie weit disziplinierter waren und sich weit schicklicher verhielten als die Wachen der Händlerkarawanen, mit denen sie zusammen gewesen war. Sie waren freundlich, hielten jedoch trotz ihrer Flirtversuche stets respektvolle Distanz.
|[[File:F letter.png|x40px|baseline|alt=F]]or several days, Barenziah felt a weight of sorrow at her separation from her friends. But by the second week out her spirits began to rise a little. She found that she enjoyed being on the road again, although she missed Straw's companionship more than she would have thought. They were escorted by a troop of Redguard knights with whom she felt comfortable, although these were much more disciplined, and decorous, than the guards of the merchant caravans she had spent time with. They were genial but respectful toward her despite her attempts at flirtation.
 
   
  +
Symmachus redete ihr unter vier Augen ins Gewissen - eine Königin habe zu jeder Zeit königliche Würde zu wahren.
Symmachus scolded her privately, saying a queen must maintain royal dignity at all times.
 
   
  +
„Soll das heißen, ich darf nie das geringste Bisschen Spaß haben?” quengelte sie.
"You mean I'm never to have any fun?" she inquired petulantly.
 
   
  +
„Nein. Nicht mit solchen. Sie stehen unter Euch. Jene mit Macht haben gütig und wohlwollend zu sein, Milady, nicht aber zu vertraulich. In der Kaiserstadt werdet ihr Euch keusch und sittsam verhalten.”
"Ai. Not with such as these. They are beneath you. Graciousness is to be desired from those in authority, Milady. Familiarity is not. You will remain chaste and modest while you are at the Imperial City."
 
   
  +
Barenziah zog ein Gesicht. „Da wäre ich ja am besten gleich in Festung Finstermoor geblieben. Elfen sind von Natur aus polygam. Das sagt jeder.”
Barenziah made a face. "I might as well be back at Darkmoor Keep. Elves are promiscuous by nature, you know. Everyone says so."
 
   
  +
„Dann hat eben „jeder” Unrecht. Manche sind es, andere nicht. Der Kaiser erwartet, dass Ihr sowohl gutes Urteilsvermögen wie auch guten Geschmack an den Tag legt. Und ich auch. Ich möchte Euch erinnern, dass Ihr, Hoheit, den Thron von Gramfeste nicht auf Grund Eurer Herkunft, sondern ausschließlich von Gnaden des Tiber Septim halten werdet. Wenn er Euch für ungeeignet hält, ist Eure Herrschaft zu Ende, noch bevor sie begonnen hat. Er fordert Intelligenz, Gehorsam, Besonnenheit und absolute Loyalität von all seinen Herrschern, und bei Frauen bevorzugt er Keuschheit und Bescheidenheit. Ich kann Euch nur ans Herz legen, Euer Verhalten dem der ehrenwerten Drelliane anzupassen, Milady.”
"'Everyone' is wrong, then. Some are, some aren't. The Emperor -- and I -- expect you to display both discrimination and good taste. Let me remind you, Your Highness, that you hold the throne of Mournhold not by right of blood but solely at the pleasure of Tiber Septim. If he judges you unsuitable, your reign will end ere it begins. He requires intelligence, obedience, discretion, and total loyalty of all his appointees, and he favors chastity and modesty in women. I strongly suggest you model your deportment after our good Drelliane. Milady."
 
   
"I'd as lief be back in Darkmoor!" Barenziah snapped resentfully, offended at the thought of emulating the frigid, prudish Drelliane in any way.
+
„Lieber wäre ich wieder in Finstermoor!” gab Barenziah wütend zurück, beleidigt angesichts der Vorstellung, der prüden, geradezu frigiden Drelliane in irgend einer Weise nacheifern zu müssen.
   
  +
„Ihr habt keine Wahl, Hoheit. Wenn Ihr Tiber Septim nicht mehr nützlich seid, wird er dafür Sorge tragen, dass ihr seinen Feinden auch nicht nützen könnt. Wenn Ihr Euren Kopf auf Euren Schultern behalten wollt, nehmt Ihr Euch besser in Acht. Ich möchte hinzufügen, dass Macht noch andere Freuden bietet als jene des Fleisches und des unziemlichen Umgangs mit niederer Gesellschaft.”
"That is not an option. Your Highness. If you are of no use to Tiber Septim, he will see to it that you are of no use to his enemies either," the general said portentously. "If you would keep your head on your shoulders, take heed. Let me add that power offers pleasures other than those of carnality and cavorting with base company."
 
   
  +
Er begann, ihr von Kunst, Literatur, Theater, Musik und den großen Bällen am kaiserlichen Hof zu erzählen. Barenziah hörte mit wachsendem Interesse zu, nicht nur auf Grund der Drohungen. Danach fragte sie schüchtern, ob sie ihre Studien im Bereich der Magie in der kaiserlichen Stadt fortsetzen könne. Symmachus schien erfreut, das zu hören und versprach, dafür zu sorgen. Von dieser Reaktion ermutigt bat sie um die Erlaubnis, mit den drei weiblichen Eskorten unter den Rittern ein bisschen trainieren zu dürfen, allein um der Bewegung willen. Dieser Vorschlag stieß auf weniger Begeisterung als der Vorherige, doch schließlich gab er seine Einwilligung, solange sie nur mit den Frauen kämpfe.
He began to speak of art, literature, drama, music, and the grand balls thrown at the Imperial Court. Barenziah listened with growing interest, spurred on not entirely by his threats. But afterward she asked timidly if she might continue her study of magic while at the Imperial City. Symmachus seemed pleased at this and promised to arrange it. Encouraged, she then said that she noted three of their knights escort were women, and asked if she might train a little with them, just for the sake of exercise. The general looked less delighted at this, but gave his consent, though stressing it would only be with the women.
 
   
  +
Das spätwinterliche Wetter blieb für den Rest der Reise kühl, aber freundlich. So kamen sie schnell auf guten Straßen voran. Am letzten Tag ihrer Reise schien endlich der Frühling zu nahen - erste Zeichen des Tauens machten sich bemerkbar. Die Straßen wurden schlammig und überall war das leise, aber stetige Tropfen des Wassers zu hören. Es war ein sehr willkommenes Geräusch.
The late winter weather held fair, though slightly frosty, for the rest of their journey so that they traveled quickly over firm roads. On the last day of their trip, spring seemed to have arrived at last for there were hints of a thaw. The road grew muddy underfoot, and everywhere one could hear water trickling and dripping faintly but steadily. It was a welcome sound.
 
   
  +
Bei Sonnenuntergang erreichten sie die große Brücke, die in die Kaiserstadt führte. Der Schein der untergehenden Sonne tauchte die blendend weißen Marmorbauten der Hauptstadt in ein zartes Rosa. Alles sah sehr neu, sehr großzügig und absolut blitzblank aus. Eine breite Straße führte nach Norden zum Palast. Wesen aller Herkunft und Art drängten sich auf der breiten Promenade. Die Lichter gingen in den Läden aus und in den Gasthäusern an, als es dämmerte und die Sterne zunächst einzeln, und dann zu zweit und zu dritt hervorkamen. Sogar die Seitenstraßen waren breit und hell erleuchtet. In der Nähe des Palasts ragten die Türme einer immens großen Halle der Magiergilde im Osten empor, während im Westen die Buntglasfenster eines riesigen Tempels im Licht der untergehenden Sonne funkelten.
They came to the great bridge that crossed into the Imperial City at sunset. The rosy glow turned the stark white marble edifices of the metropolis a delicate pink. It all looked very new and grand and immaculate. A broad avenue led north toward the Palace. A crowd of people of all sorts and races filled the wide concourse. Lights winked out in the shops and on in the inns as dusk fell and stars came out singly then by twos and threes. Even the side streets were broad and brightly illuminated. Near the Palace the towers of an immense Mages Guildhall reared toward the east, while westward the stained glass windows of a huge tabernacle glittered in the dying light.
 
   
  +
Die Räume des Symmachus befanden sich in einem grandiosen Bau, der hinter dem Tempel nur zwei Straßen vom Palast entfernt lag. („Der Tempel des Einen” nannte er diesen, als sie vorbeiritten. Es handelte sich um einen uralten nordischen Kult, den Tiber Septim wieder belebt hatte. Von Barenziah würde man erwarten, Mitglied des Tempels zu werden, falls der Kaiser sie für geeignet für ihre Aufgabe hielt.) Die Gemächer waren prächtig - trafen Barenziahs Geschmack jedoch keineswegs. Die Wände und Möbel waren in reinstem Weiß gehalten, dekoriert lediglich mit geringsten Mengen stumpfen Goldes, die Böden waren aus blankgeputztem schwarzen Marmor. Barenziahs Augen sehnten sich nach Farbe und dem Spiel verschiedenster Schattierungen.
Symmachus had apartments in a magnificent house two blocks from the palace, past the temple. ("The Temple of the One," he identified as they passed it, an ancient Nordic cult which Tiber Septim had revived. He said that Barenziah would be expected to become a member should she prove acceptable to the Emperor.) The place was quite splendid--although little to Barenziah's taste. The walls and furnishings were done in utter pristine white, relieved only by touches of dull gold, and the floors in dully gleaming black marble. Barenziah's eyes ached for color and the interplay of subtle shadings.
 
   
In the morning Symmachus and Drelliane escorted her to the Imperial Palace. Barenziah noted that everyone they met greeted Symmachus with a deferential respect in some cases bordering on obsequiousness. The general seemed to take it for granted.
+
Am nächsten Morgen brachten sie Symmachus und Drelliane in den Kaiserpalast. Barenziah bemerkte, dass jeder, den sie trafen, Symmachus mit einer Ehrerbietung willkommen hieß, die fast schon ins Kriecherische ging. Der General schien dies als Selbstverständlichkeit hinzunehmen.
   
  +
Man brachte sie direkt zum Kaiser. Die Morgensonne strahlte hell durch ein riesiges Fenster mit winzigen Fensterscheibchen in den kleinen Raum, und erleuchtete einen mit allen erdenklichen Leckereien beladenen Frühstückstisch und den Mann, der alleine daran saß und sich dunkel gegen das Licht abhob. Er sprang auf, als sie eintraten, und eilte auf sie zu. „Ah, Symmachus, treuer Freund! Wir begrüßen Eure Rückkehr mit größter Freude.” Er fasste Symmachus kurz und mit großer Zuneigung an den Schultern, damit den tiefen Kniefall verhindernd, zu dem jener gerade angesetzt hatte.
They were ushered directly into the imperial presence. Morning sun flooded a small room through a large window with tiny panes, washing over a sumptuously laden breakfast table and the single man who sat there, dark against the light. He leapt to his feet as they entered and hurried toward them. "Ah, Symmachus our most loyal friend, we welcome your return most gladly." His hands held Symmachus' shoulders briefly, fondly, halting the deep genuflection the Dark Elf had been in the process of effecting.
 
   
Barenziah curtseyed as Tiber Septim turned to her.
+
Barenziah machte einen Knicks, als Tiber Septim sich ihr zuwandte.
   
  +
„Und da haben wir ja Barenziah, die ungezogene kleine Ausreißerin. Wie geht es Euch, mein Kind? Lasst Euch anschauen. Aber Symmachus, sie ist ja hinreißend, einfach hinreißend! Warum habt ihr sie nur so viele Jahre vor uns versteckt? Ist das Licht zu hell, Kind? Sollen wir die Vorhänge zuziehen? Ja, gewiss doch.” Mit einer Handbewegung brachte er den protestierenden Symmachus zum Verstummen und zog die Vorhänge selbst zu, ohne zuvor einen Diener zu rufen. „Ihr müsst uns diesen Mangel an Höflichkeit schon verzeihen, liebe Gäste. Wir müssen uns um so vieles Gedanken machen, auch wenn das keineswegs mangelnde Gastfreundschaft entschuldigen kann. Aber setzt Euch doch zu uns. Wir haben hervorragende Nektarinen aus Schwarzmarsch bekommen.”
"Barenziah, our naughty little runaway. How do you do, child? Here, let us have a look at you. Why, Symmachus, she's charming, absolutely charming. Why have you hidden her from us all these years? Is the light too much, child? Shall we draw the hangings? Yes, of course." He waved aside Symmachus' protests and drew the curtains himself, not troubling to summon a servant. "You will pardon us for this discourtesy toward yourselves, our dear guests. We've much to think of, though that's scant excuse for hospitality's neglect. But ah! pray join us. There's some excellent nectarines from Black Marsh."
 
   
  +
Sie setzten sich an den Tisch. Barenziah hatte es die Sprache verschlagen. Tiber Septim war keineswegs der hünenhafte, graue, erbitterte Krieger, den sie sich vorgestellt hatte. Er war von durchschnittlicher Größe, einen halben Kopf kleiner als Symmachus, und dabei sehr muskulös und behände. Er hatte ein gewinnendes Lächeln und helle - geradezu durchdringende blaue Augen, und das von Wind, Wetter und Zeit gezeichnete Gesicht wurde von einem wilden Schopf blendend weißer Haare gekrönt. Sein Alter war unmöglich zu erraten - doch es musste irgendwo zwischen vierzig und sechzig liegen. Er nötigte sie, noch mehr zu essen und zu trinken, und wiederholte dann die Frage, die ihr General Symmachus bereits vor einigen Tagen gestellt hatte: Warum war sie weggelaufen? Waren ihre Vormünder denn nicht gut zu ihr gewesen?
They settled themselves at the table. Barenziah was dumbfounded. Tiber Septim was nothing like the grim, grey, giant warrior she'd pictured. He was of average height, fully half a head shorter than tall Symmachus, although he was well-knit of figure and lithe of movement. He had a winning smile, bright -- indeed piercing -- blue eyes, and a full head of stark white hair above a lined and weathered face. He might have been any age from forty to sixty. He pressed food and drink upon them, then repeated the question the general had asked her days ago: Why had she left home? Had her guardians been unkind to her?
 
   
  +
„Nein, Eure Exzellenz”, antwortete Barenziah, „sie waren gut zu mir - auch wenn ich gelegentlich anderes vermutete.” Symmachus hatte sich eine Geschichte für sie ausgedacht, die sie jetzt zum Besten gab, wenn auch nicht ohne Gewissensbisse. Strenz, der Stalljunge, habe sie überzeugt, dass ihre Vormünder keinen geeigneten Mann für sie finden konnten und vorhatten, sie daher als Konkubine nach Rihad zu verkaufen. Als tatsächlich ein Mann der Rothwardonen gekommen war, sei sie in Panik geraten und mit Strenz geflohen.
"No, Excellency," Barenziah replied, "in truth, no -- although I fancied so at times." Symmachus had fabricated a story for her, and Barenziah told it now, although with a certain misgiving. The stable-boy, Straw, had convinced her that her guardians, unable to find a suitable husband for her, meant to sell her off as a concubine in Rihad; and when a Redguard had indeed come, she had panicked and fled with Straw.
 
   
  +
Tiber Septim schien völlig fasziniert und hörte begeistert zu, als sie von ihrem Leben als Wache für eine Händlerkarawane berichtete. „Aber das ist ja wie eine Ballade!” rief er aus. „Beim Einen, das werden wir vom Hofbarden vertonen lassen. Was müsst Ihr für einen charmanten Jungen abgegeben haben!”
Tiber Septim seemed fascinated and listened raptly as she provided details of her life as a merchant caravan escort. "Why, 'tis like a ballad!" he said. "By the One, we'll have the Court Bard set it to music. What a charming boy you must have made."
 
   
  +
„General Symmachus sagte ...” Barenziah hielt verwirrt inne, und setzte dann ihre Rede fort. „Er sagte - nun, dass man mich nun nicht mehr für einen Jungen halten würde. In den vergangenen Monaten bin ich doch ein wenig ... gewachsen.” Sie senkte ihren Blick und hoffte, damit einigermaßen mädchenhaft-keusch zu wirken. „Gewiss, unserem treuen Freund Symmachus entgeht kaum etwas.”
"General Symmachus said--" Barenziah stopped in some confusion, then proceeded. "He said -- well, that I no longer look much like a boy. I have... grown in the past few months." She lowered her gaze in what she hoped approximated maidenly modesty.
 
   
  +
„Ich weiß, dass ich sehr unklug gehandelt habe, Euer Exzellenz. Ich bitte um Eure Vergebung und um jene meiner Vormünder, die stets gut zu mir waren. Ich ... ich habe das bereits vor einiger Zeit erkannt, schämte mich jedoch zu sehr, um zurückzukehren. Doch nun möchte ich nicht mehr zurück nach Finstermoor. Eure Exzellenz, ich sehne mich nach Gramfeste. Meine Seele sehnt sich nach meinem eigenen Land.”
"He's a very discerning fellow, is our loyal friend Symmachus."
 
   
  +
„Liebes Kind. Wir versprechen Euch, Ihr werdet nach Hause kommen. Doch wollen wir Euch bitten, noch kurze Zeit bei uns zu weilen, um Euch so für die ernste, schwere Aufgabe vorzubereiten, die wir Euch aufbürden wollen.”
"I know I've been a very foolish girl, Excellency. I must crave your pardon, and that of my kind guardians. I... I realized that some time ago, but I was too ashamed to go back home. But I don't want to return to Darkmoor now. Excellency, I long for Mournhold. My soul pines for my own country."
 
   
  +
Barenziah blickte ihn aufgeregt an, ihr Herz schlug laut. Alles lief genau so ab, wie es Symmachus prophezeit hatte. Ihr wurde warm ums Herz vor Dankbarkeit, doch sie achtete genau darauf, ihre Aufmerksamkeit weiter beim Kaiser zu halten. „Ich fühle mich sehr geehrt, Eure Exzellenz, und wünsche nichts sehnlicher, als Euch und dem großen Reich, das Ihr erschaffen habt, zu dienen, wie ich kann.” Natürlich war dies das, was von ihr erwartet wurde - doch Barenziah meinte es ernst. Die Größe der Stadt ebenso wie die Disziplin und Ordnung, die überall herrschten, hatten sie tief beeindruckt. Ihre Aufregung angesichts der Aussicht, Teil davon zu sein, war groß. Und der sanfte Tiber Septim hatte es ihr auch angetan.
"Our dear child. You shall go home, we promise you. But we pray you remain with us a little longer, that you may prepare yourself for the grave and solemn task with which we shall charge you."
 
   
  +
Einige Tage später machte sich Symmachos nach Gramfeste aus, um die Pflichten des Gouverneurs zu übernehmen, bis Barenziah bereit war, den Thron zu besteigen. Danach würde er als Premierminister dienen. Barenziah wurde mit Drelliane als Anstandsdame in Räumen des kaiserlichen Palasts untergebracht. Man stellte ihr verschiedene Lehrer an die Seite und unterwies sie in allen Bereichen, über die eine Königin Bescheid wissen musste. In dieser Zeit interessierte sie sich zunehmend für die magischen Künste. Geschichte und Politik, so musste sie jedoch feststellen, behagten ihr ganz und gar nicht.
Barenziah gazed at him earnestly, heart beating fast. It was all working just as Symmachus had said it would. She felt a warm flush of gratitude toward him, but was careful to keep her attention focused on the Emperor. "I am honored, Excellency, and wish most earnestly to serve you and this great Empire you have built in any way I can." It was the politic thing to say, to be sure -- but Barenziah really meant it. She was awed at the magnificence of the city and the discipline and order evident everywhere, and moreover was excited at the prospect of being a part of it all. And she felt quite taken by the gentle Tiber Septim.
 
   
  +
Gelegentlich traf sie sich mit Tiber Septim in den Gärten des Palasts. Nie versäumte er es, sich höflich nach ihren Fortschritten zu erkundigen - und sie lächelnd zu ermahnen, wenn sie abermals ein mangelndes Interesse an Politik an den Tag legte. Doch stets war er gerne bereit, sie in der hohen Kunst der Magie zu unterweisen, und sogar Geschichte und Politik hörte sich aus seinem Munde interessant an. „Das waren und sind alles Lebewesen, Kind, nicht nur trockene Fakten aus einem verstaubten Buch”, pflegte er stets zu wiederholen.
After a few days Symmachus left for Mournhold to take up the duties of a governor until Barenziah was ready to assume the throne, after which he would become her Prime Minister. Barenziah, with Drelliane as chaperone, took up residence in a suite of rooms at the Imperial Palace. Several tutors were provided her, in all the fields deemed seemly for a queenly education. During this time she became deeply interested in the magical arts, but she found the study of history and politics not at all to her preference.
 
   
  +
Je größer Ihr Wissen wurde, desto länger, intensiver und häufiger unterhielten sie sich. Er sprach zu ihr von seiner Vision eines vereinten Tamriel, in dem jede Rasse getrennt ihre eigene Kultur leben könne, jedoch mit gemeinsamen Idealen und Zielen, alle zum Gemeinwohl beitragend. „Manche Dinge gelten für alle intelligenten Lebewesen, die das Gute im Herzen tragen”, pflegte er zu sagen. „Das lehrt uns der Eine. Vereint müssen wir zusammen stehen gegen die Böswilligen, die Barbaren, die Schurken - die Orks, Trolle, Goblins, und noch schlimmere Kreaturen - statt gegeneinander zu kämpfen.” Seine blauen Augen leuchteten, wenn er in diesen Traum blickte, und Barenziah bereitete es große Freude, ihm einfach nur still zuzuhören. Wenn er sich ihr näherte, strömte eine Hitze durch ihren Körper, als habe sie Feuer gefangen; wenn ihre Hände sich berührten, prickelte ihr Leib, als zucke ein Blitz hindurch.
On occasion she met with Tiber Septim in the Palace gardens and he would unfailingly and politely inquire as to her progress -- and chide her, although with a smile, for her disinterest at matters of state. However, he was always happy to instruct her on the finer points of magic, and he could make even history and politics seem interesting. "They're people, child, not dry facts in a dusty volume," he said.
 
   
  +
Eines Tages nahm er völlig überraschend ihr Gesicht in die Hände und küsste sie zart auf den Mund. Nach einem kurzen Augenblick löste sie sich aus dem Kuss, völlig überwältigt von der Heftigkeit ihrer Gefühle. Er entschuldigte sich sofort. „Ich ... wir ... es tut uns Leid. Ihr seid ... ihr seid nur so wunderschön, meine Liebe. So schön.” In seinen Augen spiegelten sich Hoffnungslosigkeit und Verlangen zugleich.
As her understanding broadened, their discussions grew longer, deeper, more frequent. He spoke to her of his vision of a united Tamriel, each race separate and distinct but with shared ideals and goals, all contributing to the common weal. "Some things are universal, shared by all sentient folk of good will," he said. "So the One teaches us. We must unite against the malicious and the brutish, the miscreated -- the Orcs, trolls, goblins, and other worse creatures -- and not strive against one another." His blue eyes would light up as he stared into his dream, and Barenziah was delighted just to sit and listen to him. If he drew close to her, the side of her body next to him would glow as if he were a smoldering blaze. If their hands met she would tingle all over as if his body were charged with a shock spell.
 
   
  +
Sie wandte sich ab. Tränen liefen über ihre Wangen.
One day, quite unexpectedly, he took her face in his hands and kissed her gently on the mouth. She drew back after a few moments, astonished by the violence of her feelings, and he apologized instantly. "I... we... we didn't mean to do that. It's just -- you are so beautiful, dear. So very beautiful." He was looking at her with hopeless yearning in his generous eyes.
 
   
  +
„Seid Ihr böse auf uns? Sprecht mit uns. Bitte.”
She turned away, tears streaming down her face.
 
   
  +
Barenziah schüttelte den Kopf. „Ich könnte Euch nie böse sein, Eure Exzellenz. Ich ... Ich liebe Euch. Ich weiß, dass es falsch ist, doch ich kann nichts dagegen tun.”
"Are you angry with us? Speak to us. Please."
 
   
  +
„Wir haben eine Gemahlin”, sagte er. „Sie ist eine brave, ehrbare Frau, die Mutter unserer Kinder und Erben. Undenkbar, sie zu verstoßen - und doch gibt es nichts zwischen uns, keine geistige Grundlage. Sie wünscht uns anders, als wir sind. Wir sind die mächtigste Person in ganz Tamriel und ... Barenziah, wir ... ich ... ich glaube, auch die einsamste.” Abrupt erhob er sich. „Macht!” spuckte er verächtlich. „Ich würde viel davon für Jugend und Liebe geben, wenn die Götter es mir nur gewährten.”
Barenziah shook her head. "I could never be angry with you, Excellency. I... I love you. I know it's wrong, but I can't help it."
 
   
  +
„Aber ihr seid stark und lebendig und vital, mehr als jeder andere Mann, den ich kenne.”
"We have a consort," he said. "She is a good and virtuous woman, the mother of our children and future heirs. We could never put her aside -- yet there is nothing between us and her, no sharing of the spirit. She would have us be other than what we are. We are the most powerful person in all of Tamriel, and... Barenziah, we... I... I think I am the most lonely as well." He stood up suddenly. "Power!" he said with sublime contempt. "I'd trade a goodly share of it for youth and love if the gods would only sanction it."
 
   
  +
Er schüttelte vehement den Kopf. „Heute bin ich das vielleicht. Und doch bin ich es weniger als gestern, im vergangenen Jahr und noch vor zehn Jahren. Ich spüre den Stachel meiner Sterblichkeit, und er schmerzt mich sehr.”
"But you are strong and vigorous and vital, more than any man I've ever known."
 
   
  +
„Lasst mich Euren Schmerz lindern, so ich es kann”, sagte Barenziah zart, und ging mit offenen Armen auf ihn zu.
He shook his head vehemently. "Today, perhaps. Yet I am less than I was yesterday, last year, ten years ago. I feel the sting of my mortality, and it is painful."
 
   
  +
„Nein. Eure Unschuld will ich Euch nicht rauben.”
"If I can ease your pain, let me." Barenziah moved toward him, hands outstretched.
 
   
  +
„So unschuldig bin ich nicht.”
"No. I would not take your innocence from you."
 
   
  +
„Wie das?” Plötzlich war etwas Hartes in seiner Stimme, und seine Stirn verfinsterte sich.
"I'm not that innocent."
 
   
  +
Barenziah schluckte nervös. Was hatte sie nur gesagt? Doch nun gab es kein Zurück mehr. Er würde darauf bestehen, es zu erfahren. „Nun, es gab Strenz”, sagte sie stockend. „Ich ... auch ich war einsam. Bin einsam. Und nicht so stark wir Ihr.” Verschämt senkte sie ihren Blick. „Ich ... ich bin nicht würdig, Eure Exzellenz ...”
"How so?" The Emperor's voice suddenly grated harshly, his brows knitted.
 
   
  +
„Nein, aber nein. Barenziah. Meine liebe Barenziah. Lang darf es nicht währen. Ihr habt eine Pflicht gegenüber Gramfeste und auch gegenüber dem Reich. Auch ich muss meiner Pflicht nachkommen. Doch solange es uns gestattet ist ... wollen wir nicht teilen, was wir haben, was uns vergönnt ist, und beten, dass der Eine unsere Schwäche verzeihen wird?”
Barenziah's mouth went dry. What had she just said? But she couldn't turn back know. He would know. "There was Straw," she faltered. "I... I was lonely too. Am lonely. And not so strong as you." She cast her eyes down in abashment. "I... I guess I'm not worthy, Excellency--"
 
   
  +
Tiber Septim streckte die Arme aus - und ohne ein Wort und mit klarem Willen schritt Barenziah in die Umarmung.
"No, no. Not so. Barenziah. My Barenziah. It cannot last for long. You have a duty toward Mournhold, and a duty toward the Empire. I must tend toward mine as well. But while we may -- shall we share what we have, what we can, and pray the One forgives us our frailty?"
 
   
  +
„Ihr tanzt auf dem Vilkan, Kind”, ermahnte sie Drelliane, als Barenziah den herrlichen Sternensaphirring bewunderte, den ihr der kaiserliche Liebhaber zur Feier ihres einmonatigen Jubiläums geschenkt hatte.
Tiber Septim held out his arms -- and wordlessly, willingly, Barenziah stepped into his embrace.
 
   
  +
„Wie kann das sein? Wir machen einander glücklich. Wir tun keinem etwas zu Leide. Symmachus wies mich an, meinen Verstand zu nutzen und eine gute Wahl zu treffen. Was für eine bessere Wahl könnte ich denn treffen? Und wir sind sehr diskret. In der Öffentlichkeit behandelt er mich wie eine Tochter.” Die nächtlichen Besuche Tiber Septims erfolgten durch einen Geheimgang, von dem nur wenige Personen im Palast Kenntnis hatten - der Kaiser selbst und eine Hand voll Leibwächter, denen er vertraute.
"You caper on the edge of a volcano, child," Drelliane admonished as Barenziah admired the splendid star sapphire ring her imperial lover had given her to celebrate their one-month anniversary.
 
   
  +
„Er lechzt förmlich nach Euch wie ein Hund nach Wasser. Habt Ihr noch nicht bemerkt, wie kühl sich die Kaiserin und ihr Sohn Euch gegenüber verhalten?”
"How so? We make one another happy. We harm no one. Symmachus bade me be discriminating and discreet. Who better could I choose? And we've been most discreet. He treats me like a daughter in public." Tiber Septim's nightly visits were made through a secret passage that only few in the Palace were privy to -- himself and a handful of trusted bodyguards.
 
   
  +
Barenziah zuckte die Schultern. Auch vor Beginn der Affäre hatte die Familie sie nur mit dem Nötigsten an Höflichkeit behandelt. Mit dem Allernötigsten. „Ja und? Tiber ist es doch, der die Macht hat.”
"He slavers over you like a cur his supper. Have you not noticed the coolness of the Empress and her son toward you?"
 
   
  +
„Aber seinem Sohn gehört die Zukunft. Macht nicht den Fehler, seine Mutter der Lächerlichkeit preiszugeben.”
Barenziah shrugged. Even before she and Septim had become lovers, she'd received no more from his family than bare civility. Threadbare civility. "What matter? It is Tiber who holds the power."
 
   
  +
„Kann ich etwas dafür, wenn diese vertrocknete Schachtel das Interesse ihres Mannes nicht einmal während einer Unterhaltung beim Abendessen halten kann?”
"But it is his son who holds the future. Do not put his mother up to public scorn, I beg you."
 
   
  +
„Haltet es weniger öffentlich. Mehr verlange ich nicht. Sie ist kaum von Bedeutung, das ist wahr - doch ihre Kinder lieben sie, und Ihr solltet sie Euch nicht zu Feinden machen. Tiber Septim hat nicht mehr lange zu Leben. Was ich meine, ist” setzte sie schnell hinzu, als sie Barenziahs Miene sah, „dass alle Menschen nur kurze Zeit leben. Sie sind flüchtig, wie wir Elfen sagen. Sie kommen und gehen wie die Jahreszeiten - doch die Familien der Mächtigen bleiben einige Zeit. Ihr müsst der Familie eine Freundin sein, wenn ihr aus der Beziehung auf Dauer Vorteile schöpfen wollt. Aber wie kann ich Euch die Wahrheit sehen machen, die ihr so jung und darüber hinaus noch von Menschen aufgezogen seid! Hört auf mich und seid weise - dann werdet Ihr mit Gramfeste zusammen das Ende der Dynastie des Septim noch erleben, so er denn eine gegründet hat, genau, wie ihr deren Aufstieg erlebt habt. So ist das mit der Geschichte der Menschen. Sie kommen und gehen wie die Gezeiten. Ihre Städte und Reiche blühen wie Blüten im Frühjahr auf, nur um sogleich in der sommerlichen Hitze zu welken und zu sterben. Doch die Elfen bleiben. Wir sind wie Jahre zu ihren Stunden, Jahrzehnte zu ihren Tagen.”
"Can I help it if that dry stick of a woman cannot hold her husband's interest even in conversation at dinner?"
 
   
  +
Barenziah lachte nur. Sie wusste, dass die Gerüchteküche kochte. Sie genoss die Aufmerksamkeit, denn außer der Kaiserin und deren Sohn schien ein jeder von ihr eingenommen zu sein. Minnesänger besangen ihre dunkle Schönheit und ihren Charme. Sie war allseits beliebt und verliebt - auch wenn das nur vorübergehend sein mochte. So war das Leben nun einmal. Zum ersten Mal, seit sie zurückdenken konnte, war sie glücklich. Ihre Tage waren erfüllt von Freude und Glück. Übertroffen wurden sie nur noch von den Nächten.
"Have less to say in public. That is all I ask. She matters little, it is true -- but her children love her, and you do not want them as enemies. Tiber Septim has not long to live. I mean," Drelliane amended quickly at Barenziah's scowl, "humans are all short-lived. Ephemeral, as we of the Elder Races say. They come and go as the seasons -- but the families of the powerful ones live on for a time. You must be a friend to this family if you would see lasting profit from your relationship. Ah, but how can I make you see truly, you who are so young and human-bred as well! If you take heed, and wisely, you and Mournhold are like to live to see the fall of Septim's dynasty, if indeed he has founded one, just as you have witnessed its rise. It is the way of human history. They ebb and flow like the inconstant tides. Their cities and dominions bloom like spring flowers, only to wither and die in the summer sun. But the Elves endure. We are as a year to their hour, a decade to their day."
 
   
  +
„Was ist nur mit mir los?” klagte Barenziah. „Seht nur, kein einziger meiner Röcke passt mir mehr. Was ist nur mit meiner Taille? Ich werde doch nicht etwa dick?” Barenziah sah ihre dünnen Arme und Beine und die eindeutig dicker gewordene Taille missbilligend im Spiegel an.
Barenziah just laughed. She knew that rumors abounded about her and Tiber Septim. She enjoyed the attention, for all save the Empress and her son seemed captivated by her. Minstrels sang of her dark beauty and her charming ways. She was in fashion, and in love -- and if it was temporary, well, what was not? She was happy for the first time she could remember, each of her days filled with joy and pleasure. And the nights were even better.
 
   
  +
Drelliane zuckte mit den Schultern. „Trotz Eures jugendlichen Alters scheint Ihr schwanger zu sein. Durch den ständigen intimen Kontakt zu Menschen seid Ihr früher fruchtbar geworden als üblich. Ihr müsst wohl oder übel mit dem Kaiser darüber sprechen. Ihr seid in seiner Hand. Ich denke, es wäre wohl am besten, wenn er Euch direkt nach Gramfeste gehen ließe, damit ihr das Kind dort bekommen könnt.”
"What is wrong with me?" Barenziah lamented. "Look, not one of my skirts fit. What's become of my waistline? Am I getting fat?" Barenziah regarded her thin arms and legs and her undeniably thickened waist in the mirror with displeasure.
 
   
  +
„Allein?” Barenziah legte die Hände auf den kleinen Bauch und verdrückte eine Träne. Mit jeder Faser ihres Seins sehnte sich sie danach, die Frucht ihrer Liebe mit ihrem Geliebten zu teilen. „Nie wird er dem zustimmen. Nun wird er gewiss nicht weit von mir sein wollen. Ihr werdet schon sehen.”
Drelliane shrugged. "You appear to be with child, young as you are. Constant pairing with a human has brought you to early fertility. I see no choice but for you to speak with the Emperor about it. You are in his power. It would be best, I think, for you to go directly to Mournhold if he would agree to it, and bear the child there."
 
   
  +
Drelliane schüttelte den Kopf. Obwohl nie nichts weiter sagte, blickte sie Barenziah nicht mit der üblichen kühlen Herablassung, sondern mit Mitgefühl und Mitleid an.
"Alone?" Barenziah placed her hands on her swollen belly, tears forming in her eyes. Everything in her yearned to share the fruit of her love with her lover. "He'll never agree to that. He won't be parted from me now. You'll see."
 
   
  +
Noch in derselben Nacht teilte sie Tiber Septim die Nachricht mit, als er wie üblich zu ihr kam.
Drelliane shook her head. Although she said no more, a look of sympathy and sorrow had replaced her usual cool scorn.
 
   
  +
„Ein Kind?” Er wirkte schockiert, völlig entgeistert. „Seid Ihr sicher? Aber man sagte mir doch, Elfen seien in diesem Alter noch nicht fruchtbar ...”
That night Barenziah told Tiber Septim when he came to her for their usual assignation.
 
   
  +
Barenziah versuchte, zu lächeln. „Wie könnte ich denn sicher sein? Ich habe noch nie-”
"With child?" He looked shocked. No, stunned. "You're sure of it? But I was told Elves do not bear at so young an age..."
 
   
  +
„Mein Heiler soll kommen.”
Barenziah forced a smile. "How can I be sure? I've never--"
 
   
  +
Der Heiler, ein Hochelf mittleren Alters, bestätigte die Vermutung, dass Barenziah schwanger sei, und dass so etwas noch nie zuvor geschehen sei. Es sei Zeugnis der Potenz seiner Exzellenz, sagte der Heiler schmeichlerisch. Tiber Septim verlor die Fassung.
"I shall have my healer fetched."
 
   
  +
„Es darf nicht sein!” rief er. „Macht es ungeschehen. Das ist ein kaiserlicher Befehl.”
The healer, a High Elf of middle years, confirmed that Barenziah was indeed pregnant, and that such a thing had never before been known to happen. It was a testimony to His Excellency's potency, the healer said in sycophantic tones. Tiber Septim roared at him.
 
   
  +
„Aber Herr”, stammelte der Heiler fassungslos. „Ich kann doch nicht ... Ich darf nicht -”
"This must not be!" he said. "Undo it. We command you."
 
   
  +
„Natürlich könnt Ihr das, Ihr inkompetenter Schwachkopf”, fuhr ihn der Kaiser an. „Es ist unser ausdrücklicher Wunsch.”
"Sire," the healer gaped at him. "I cannot... I may not--"
 
   
  +
Barenziah, die das Geschehen bis dahin stumm und mit vor Entsetzen geweiteten Augen verfolgt hatte, setzte sich plötzlich auf. „Nein!” schrie sie. „Nein! Wovon redet Ihr da?”
"Of course you can, you incompetent dullard," the Emperor snapped. "It is our express wish that you do so."
 
   
  +
„Kind.” Tiber Septim setzte sich neben sie, mit einem unwiderstehlichen Lächeln auf den Lippen. „Es tut mir aufrichtig Leid. Aber das darf nicht sein. Es wäre eine Gefahr für meinen Sohn und dessen Söhne. Muss ich mich noch klarer ausdrücken.”
Barenziah, till then silent and wide-eyed with terror, suddenly sat up in bed. "No!" she screamed. "No! What are you saying?"
 
   
  +
„Aber mein Kind ist auch Eures!” heulte sie auf.
"Child," Tiber Septim sat down beside her, his face wearing one of his winning smiles. "I'm so sorry. Truly. But this cannot be. Your issue would be a threat to my son and his sons. I shall no more put it plainly than that."
 
   
  +
„Nein. Es ist bisher nichts als eine Möglichkeit, ein potenzielles Wesen, das noch keine Seele hat und noch nicht wirklich lebt. Ich werde es nicht akzeptieren. Ich verbiete es.” Er sah den Heiler abermals böse an. Dieser begann zu zittern.
"The child I bear is yours!" she wailed.
 
   
  +
„Aber Herr. Es ist ihr Kind. Elfen haben sehr wenige Kinder. Keine Elfin kann mehr als vier Mal empfangen, und auch das ist sehr selten. Meist haben Elfinnen zwei Kinder. Manche haben nur ein Kind, und einige gar keine. Wenn ich ihr dieses Kind nehme, Herr, wird sie vielleicht niemals empfangen.”
"No. It is now but a possibility, a might-be, not yet gifted with a soul or quickened into life. I will not have it so. I forbid it." He gave the healer another hard stare and the Elf began to tremble.
 
   
  +
„Ihr hattet bereits vorausgesagt, dass sie kein Kind von uns bekommen könne. Wir haben kaum Vertrauen in Eure weiteren Weissagungen.”
"Sire. It is her child. Children are few among the Elves. No Elven woman conceives more than four times, and that is very rare. Two is the usual number. Some bear none, even, and some only one. If I take this one from her, Sire, she may not conceive again."
 
   
  +
Nackt wie sie war, kletterte Barenziah aus dem Bett und rannte zur Tür. Sie wusste nicht, wohin sie wollte, nur, dass sie hier weg musste. Sie sollte sie nicht mehr erreichen. Finsternis legte sich über sie.
"You promised us she would not bear to us. We've little faith in your prognostications."
 
   
  +
Als sie wieder zu sich kam, empfand sie schrecklichen Schmerz. Ein Gefühl unerträglicher Leere machte sich breit. Ein Teil, in dem zuvor etwas Lebendiges gewesen war, war nun leer, das Leben tot und auf ewig verloren. Drelliane blieb bei ihr, um den Schmerz zu lindern und das Blut, das sich immer noch zwischen ihren Beinen sammelte, wegzuputzen. Doch nichts und niemand konnte diese Leere füllen. Nichts konnte es ersetzen.
Barenziah scrambled naked from the bed and ran for the door, not knowing where she was going, only that she could not stay. She never reached it. Darkness overtook her.
 
   
  +
Der Kaiser schickte ihr herrliche Geschenke und große Blumengestecke, und er stattete ihr kurze Besuche ab, jedoch nie alleine. Zunächst freute sich Barenziah über diese Besuche. Doch Nachts kam Tiber Septim nicht mehr zu ihr - und nach einiger Zeit wünschte sie dies auch nicht mehr.
She awoke to pain, and a feeling of emptiness. A void where something used to be, something that used to be alive, but now was dead and gone forever. Drelliane was there to soothe the pain and clean up the blood that still pooled at times between her legs. But there was nothing to fill the emptiness. There was nothing to take the place of the void.
 
   
  +
Einige Wochen vergingen. Als sie sich körperlich erholt hatte, gab ihr Drelliane Bescheid, dass Symmachus geschrieben habe mit der Bitte, man möge sie früher als geplant nach Gramfeste schicken. Umgehend wurde ihre Abreise verkündet.
The Emperor sent magnificent gifts and vast arrangements of flowers, and came on short visits, always well-attended. Barenziah received these visits with pleasure at first. But Tiber Septim came no more at night -- and after some time nor did she wish him to.
 
   
  +
Man gewährte ihr ein großes Gefolge, eine großartige Aussteuer, wie es sich für eine Königin ziemte, und bereitete ihr einen beeindruckenden zeremoniellen Abschied an den Toren der Kaiserstadt. Einige bedauerten ihre Abreise zutiefst, und drückten ihre Trauer in Tränen und Rufen aus. Andere jedoch waren nicht traurig, sie gehen zu sehen, und zeigten keine Trauer.
Some weeks passed, and when she was completely physically recovered, Drelliane informed her that Symmachus had written to request she come to Mournhold earlier than planned. It was announced that she would leave forthwith.
 
 
She was given a grand retinue, an extensive trousseau befitting a queen, and an elaborate and impressive ceremonial departure from the gates of the Imperial City. Some people were sorry to see her leave, and expressed their sadness in tears and expostulations. But some others were not, and did not.
 
 
}}
 
}}
   
{{DEFAULTSORT:Real Barenziah, v3}}
+
{{SORTIERUNG:wahre Barenziah, Buch III}}
  +
  +
[[en:The Real Barenziah, v3]]

Aktuelle Version vom 27. Oktober 2017, 19:23 Uhr



Beschreibung : Teil einer inoffiziellen, angeblich genaueren Biographie von Königin Barenziah.

Fundorte



Inhalt[ | ]

Viele Tage lang war Barenziah sehr bedrückt über die Ereignisse und die Trennung von ihren Freunden. In der zweiten Woche hellte sich ihre Stimmung jedoch wieder auf. Sie stellte fest, dass sie es genoss, wieder unterwegs zu sein, auch wenn sie Strenzs Gesellschaft mehr vermisste, als sie das je für möglich gehalten hätte. Eine Truppe Ritter - allesamt Männer der Rothwardonen - eskortierte sie. Im Umgang mit diesen fühlte sie sich wohl, obwohl sie weit disziplinierter waren und sich weit schicklicher verhielten als die Wachen der Händlerkarawanen, mit denen sie zusammen gewesen war. Sie waren freundlich, hielten jedoch trotz ihrer Flirtversuche stets respektvolle Distanz.

Symmachus redete ihr unter vier Augen ins Gewissen - eine Königin habe zu jeder Zeit königliche Würde zu wahren.

„Soll das heißen, ich darf nie das geringste Bisschen Spaß haben?” quengelte sie.

„Nein. Nicht mit solchen. Sie stehen unter Euch. Jene mit Macht haben gütig und wohlwollend zu sein, Milady, nicht aber zu vertraulich. In der Kaiserstadt werdet ihr Euch keusch und sittsam verhalten.”

Barenziah zog ein Gesicht. „Da wäre ich ja am besten gleich in Festung Finstermoor geblieben. Elfen sind von Natur aus polygam. Das sagt jeder.”

„Dann hat eben „jeder” Unrecht. Manche sind es, andere nicht. Der Kaiser erwartet, dass Ihr sowohl gutes Urteilsvermögen wie auch guten Geschmack an den Tag legt. Und ich auch. Ich möchte Euch erinnern, dass Ihr, Hoheit, den Thron von Gramfeste nicht auf Grund Eurer Herkunft, sondern ausschließlich von Gnaden des Tiber Septim halten werdet. Wenn er Euch für ungeeignet hält, ist Eure Herrschaft zu Ende, noch bevor sie begonnen hat. Er fordert Intelligenz, Gehorsam, Besonnenheit und absolute Loyalität von all seinen Herrschern, und bei Frauen bevorzugt er Keuschheit und Bescheidenheit. Ich kann Euch nur ans Herz legen, Euer Verhalten dem der ehrenwerten Drelliane anzupassen, Milady.”

„Lieber wäre ich wieder in Finstermoor!” gab Barenziah wütend zurück, beleidigt angesichts der Vorstellung, der prüden, geradezu frigiden Drelliane in irgend einer Weise nacheifern zu müssen.

„Ihr habt keine Wahl, Hoheit. Wenn Ihr Tiber Septim nicht mehr nützlich seid, wird er dafür Sorge tragen, dass ihr seinen Feinden auch nicht nützen könnt. Wenn Ihr Euren Kopf auf Euren Schultern behalten wollt, nehmt Ihr Euch besser in Acht. Ich möchte hinzufügen, dass Macht noch andere Freuden bietet als jene des Fleisches und des unziemlichen Umgangs mit niederer Gesellschaft.”

Er begann, ihr von Kunst, Literatur, Theater, Musik und den großen Bällen am kaiserlichen Hof zu erzählen. Barenziah hörte mit wachsendem Interesse zu, nicht nur auf Grund der Drohungen. Danach fragte sie schüchtern, ob sie ihre Studien im Bereich der Magie in der kaiserlichen Stadt fortsetzen könne. Symmachus schien erfreut, das zu hören und versprach, dafür zu sorgen. Von dieser Reaktion ermutigt bat sie um die Erlaubnis, mit den drei weiblichen Eskorten unter den Rittern ein bisschen trainieren zu dürfen, allein um der Bewegung willen. Dieser Vorschlag stieß auf weniger Begeisterung als der Vorherige, doch schließlich gab er seine Einwilligung, solange sie nur mit den Frauen kämpfe.

Das spätwinterliche Wetter blieb für den Rest der Reise kühl, aber freundlich. So kamen sie schnell auf guten Straßen voran. Am letzten Tag ihrer Reise schien endlich der Frühling zu nahen - erste Zeichen des Tauens machten sich bemerkbar. Die Straßen wurden schlammig und überall war das leise, aber stetige Tropfen des Wassers zu hören. Es war ein sehr willkommenes Geräusch.

Bei Sonnenuntergang erreichten sie die große Brücke, die in die Kaiserstadt führte. Der Schein der untergehenden Sonne tauchte die blendend weißen Marmorbauten der Hauptstadt in ein zartes Rosa. Alles sah sehr neu, sehr großzügig und absolut blitzblank aus. Eine breite Straße führte nach Norden zum Palast. Wesen aller Herkunft und Art drängten sich auf der breiten Promenade. Die Lichter gingen in den Läden aus und in den Gasthäusern an, als es dämmerte und die Sterne zunächst einzeln, und dann zu zweit und zu dritt hervorkamen. Sogar die Seitenstraßen waren breit und hell erleuchtet. In der Nähe des Palasts ragten die Türme einer immens großen Halle der Magiergilde im Osten empor, während im Westen die Buntglasfenster eines riesigen Tempels im Licht der untergehenden Sonne funkelten.

Die Räume des Symmachus befanden sich in einem grandiosen Bau, der hinter dem Tempel nur zwei Straßen vom Palast entfernt lag. („Der Tempel des Einen” nannte er diesen, als sie vorbeiritten. Es handelte sich um einen uralten nordischen Kult, den Tiber Septim wieder belebt hatte. Von Barenziah würde man erwarten, Mitglied des Tempels zu werden, falls der Kaiser sie für geeignet für ihre Aufgabe hielt.) Die Gemächer waren prächtig - trafen Barenziahs Geschmack jedoch keineswegs. Die Wände und Möbel waren in reinstem Weiß gehalten, dekoriert lediglich mit geringsten Mengen stumpfen Goldes, die Böden waren aus blankgeputztem schwarzen Marmor. Barenziahs Augen sehnten sich nach Farbe und dem Spiel verschiedenster Schattierungen.

Am nächsten Morgen brachten sie Symmachus und Drelliane in den Kaiserpalast. Barenziah bemerkte, dass jeder, den sie trafen, Symmachus mit einer Ehrerbietung willkommen hieß, die fast schon ins Kriecherische ging. Der General schien dies als Selbstverständlichkeit hinzunehmen.

Man brachte sie direkt zum Kaiser. Die Morgensonne strahlte hell durch ein riesiges Fenster mit winzigen Fensterscheibchen in den kleinen Raum, und erleuchtete einen mit allen erdenklichen Leckereien beladenen Frühstückstisch und den Mann, der alleine daran saß und sich dunkel gegen das Licht abhob. Er sprang auf, als sie eintraten, und eilte auf sie zu. „Ah, Symmachus, treuer Freund! Wir begrüßen Eure Rückkehr mit größter Freude.” Er fasste Symmachus kurz und mit großer Zuneigung an den Schultern, damit den tiefen Kniefall verhindernd, zu dem jener gerade angesetzt hatte.

Barenziah machte einen Knicks, als Tiber Septim sich ihr zuwandte.

„Und da haben wir ja Barenziah, die ungezogene kleine Ausreißerin. Wie geht es Euch, mein Kind? Lasst Euch anschauen. Aber Symmachus, sie ist ja hinreißend, einfach hinreißend! Warum habt ihr sie nur so viele Jahre vor uns versteckt? Ist das Licht zu hell, Kind? Sollen wir die Vorhänge zuziehen? Ja, gewiss doch.” Mit einer Handbewegung brachte er den protestierenden Symmachus zum Verstummen und zog die Vorhänge selbst zu, ohne zuvor einen Diener zu rufen. „Ihr müsst uns diesen Mangel an Höflichkeit schon verzeihen, liebe Gäste. Wir müssen uns um so vieles Gedanken machen, auch wenn das keineswegs mangelnde Gastfreundschaft entschuldigen kann. Aber setzt Euch doch zu uns. Wir haben hervorragende Nektarinen aus Schwarzmarsch bekommen.”

Sie setzten sich an den Tisch. Barenziah hatte es die Sprache verschlagen. Tiber Septim war keineswegs der hünenhafte, graue, erbitterte Krieger, den sie sich vorgestellt hatte. Er war von durchschnittlicher Größe, einen halben Kopf kleiner als Symmachus, und dabei sehr muskulös und behände. Er hatte ein gewinnendes Lächeln und helle - geradezu durchdringende blaue Augen, und das von Wind, Wetter und Zeit gezeichnete Gesicht wurde von einem wilden Schopf blendend weißer Haare gekrönt. Sein Alter war unmöglich zu erraten - doch es musste irgendwo zwischen vierzig und sechzig liegen. Er nötigte sie, noch mehr zu essen und zu trinken, und wiederholte dann die Frage, die ihr General Symmachus bereits vor einigen Tagen gestellt hatte: Warum war sie weggelaufen? Waren ihre Vormünder denn nicht gut zu ihr gewesen?

„Nein, Eure Exzellenz”, antwortete Barenziah, „sie waren gut zu mir - auch wenn ich gelegentlich anderes vermutete.” Symmachus hatte sich eine Geschichte für sie ausgedacht, die sie jetzt zum Besten gab, wenn auch nicht ohne Gewissensbisse. Strenz, der Stalljunge, habe sie überzeugt, dass ihre Vormünder keinen geeigneten Mann für sie finden konnten und vorhatten, sie daher als Konkubine nach Rihad zu verkaufen. Als tatsächlich ein Mann der Rothwardonen gekommen war, sei sie in Panik geraten und mit Strenz geflohen.

Tiber Septim schien völlig fasziniert und hörte begeistert zu, als sie von ihrem Leben als Wache für eine Händlerkarawane berichtete. „Aber das ist ja wie eine Ballade!” rief er aus. „Beim Einen, das werden wir vom Hofbarden vertonen lassen. Was müsst Ihr für einen charmanten Jungen abgegeben haben!”

„General Symmachus sagte ...” Barenziah hielt verwirrt inne, und setzte dann ihre Rede fort. „Er sagte - nun, dass man mich nun nicht mehr für einen Jungen halten würde. In den vergangenen Monaten bin ich doch ein wenig ... gewachsen.” Sie senkte ihren Blick und hoffte, damit einigermaßen mädchenhaft-keusch zu wirken. „Gewiss, unserem treuen Freund Symmachus entgeht kaum etwas.”

„Ich weiß, dass ich sehr unklug gehandelt habe, Euer Exzellenz. Ich bitte um Eure Vergebung und um jene meiner Vormünder, die stets gut zu mir waren. Ich ... ich habe das bereits vor einiger Zeit erkannt, schämte mich jedoch zu sehr, um zurückzukehren. Doch nun möchte ich nicht mehr zurück nach Finstermoor. Eure Exzellenz, ich sehne mich nach Gramfeste. Meine Seele sehnt sich nach meinem eigenen Land.”

„Liebes Kind. Wir versprechen Euch, Ihr werdet nach Hause kommen. Doch wollen wir Euch bitten, noch kurze Zeit bei uns zu weilen, um Euch so für die ernste, schwere Aufgabe vorzubereiten, die wir Euch aufbürden wollen.”

Barenziah blickte ihn aufgeregt an, ihr Herz schlug laut. Alles lief genau so ab, wie es Symmachus prophezeit hatte. Ihr wurde warm ums Herz vor Dankbarkeit, doch sie achtete genau darauf, ihre Aufmerksamkeit weiter beim Kaiser zu halten. „Ich fühle mich sehr geehrt, Eure Exzellenz, und wünsche nichts sehnlicher, als Euch und dem großen Reich, das Ihr erschaffen habt, zu dienen, wie ich kann.” Natürlich war dies das, was von ihr erwartet wurde - doch Barenziah meinte es ernst. Die Größe der Stadt ebenso wie die Disziplin und Ordnung, die überall herrschten, hatten sie tief beeindruckt. Ihre Aufregung angesichts der Aussicht, Teil davon zu sein, war groß. Und der sanfte Tiber Septim hatte es ihr auch angetan.

Einige Tage später machte sich Symmachos nach Gramfeste aus, um die Pflichten des Gouverneurs zu übernehmen, bis Barenziah bereit war, den Thron zu besteigen. Danach würde er als Premierminister dienen. Barenziah wurde mit Drelliane als Anstandsdame in Räumen des kaiserlichen Palasts untergebracht. Man stellte ihr verschiedene Lehrer an die Seite und unterwies sie in allen Bereichen, über die eine Königin Bescheid wissen musste. In dieser Zeit interessierte sie sich zunehmend für die magischen Künste. Geschichte und Politik, so musste sie jedoch feststellen, behagten ihr ganz und gar nicht.

Gelegentlich traf sie sich mit Tiber Septim in den Gärten des Palasts. Nie versäumte er es, sich höflich nach ihren Fortschritten zu erkundigen - und sie lächelnd zu ermahnen, wenn sie abermals ein mangelndes Interesse an Politik an den Tag legte. Doch stets war er gerne bereit, sie in der hohen Kunst der Magie zu unterweisen, und sogar Geschichte und Politik hörte sich aus seinem Munde interessant an. „Das waren und sind alles Lebewesen, Kind, nicht nur trockene Fakten aus einem verstaubten Buch”, pflegte er stets zu wiederholen.

Je größer Ihr Wissen wurde, desto länger, intensiver und häufiger unterhielten sie sich. Er sprach zu ihr von seiner Vision eines vereinten Tamriel, in dem jede Rasse getrennt ihre eigene Kultur leben könne, jedoch mit gemeinsamen Idealen und Zielen, alle zum Gemeinwohl beitragend. „Manche Dinge gelten für alle intelligenten Lebewesen, die das Gute im Herzen tragen”, pflegte er zu sagen. „Das lehrt uns der Eine. Vereint müssen wir zusammen stehen gegen die Böswilligen, die Barbaren, die Schurken - die Orks, Trolle, Goblins, und noch schlimmere Kreaturen - statt gegeneinander zu kämpfen.” Seine blauen Augen leuchteten, wenn er in diesen Traum blickte, und Barenziah bereitete es große Freude, ihm einfach nur still zuzuhören. Wenn er sich ihr näherte, strömte eine Hitze durch ihren Körper, als habe sie Feuer gefangen; wenn ihre Hände sich berührten, prickelte ihr Leib, als zucke ein Blitz hindurch.

Eines Tages nahm er völlig überraschend ihr Gesicht in die Hände und küsste sie zart auf den Mund. Nach einem kurzen Augenblick löste sie sich aus dem Kuss, völlig überwältigt von der Heftigkeit ihrer Gefühle. Er entschuldigte sich sofort. „Ich ... wir ... es tut uns Leid. Ihr seid ... ihr seid nur so wunderschön, meine Liebe. So schön.” In seinen Augen spiegelten sich Hoffnungslosigkeit und Verlangen zugleich.

Sie wandte sich ab. Tränen liefen über ihre Wangen.

„Seid Ihr böse auf uns? Sprecht mit uns. Bitte.”

Barenziah schüttelte den Kopf. „Ich könnte Euch nie böse sein, Eure Exzellenz. Ich ... Ich liebe Euch. Ich weiß, dass es falsch ist, doch ich kann nichts dagegen tun.”

„Wir haben eine Gemahlin”, sagte er. „Sie ist eine brave, ehrbare Frau, die Mutter unserer Kinder und Erben. Undenkbar, sie zu verstoßen - und doch gibt es nichts zwischen uns, keine geistige Grundlage. Sie wünscht uns anders, als wir sind. Wir sind die mächtigste Person in ganz Tamriel und ... Barenziah, wir ... ich ... ich glaube, auch die einsamste.” Abrupt erhob er sich. „Macht!” spuckte er verächtlich. „Ich würde viel davon für Jugend und Liebe geben, wenn die Götter es mir nur gewährten.”

„Aber ihr seid stark und lebendig und vital, mehr als jeder andere Mann, den ich kenne.”

Er schüttelte vehement den Kopf. „Heute bin ich das vielleicht. Und doch bin ich es weniger als gestern, im vergangenen Jahr und noch vor zehn Jahren. Ich spüre den Stachel meiner Sterblichkeit, und er schmerzt mich sehr.”

„Lasst mich Euren Schmerz lindern, so ich es kann”, sagte Barenziah zart, und ging mit offenen Armen auf ihn zu.

„Nein. Eure Unschuld will ich Euch nicht rauben.”

„So unschuldig bin ich nicht.”

„Wie das?” Plötzlich war etwas Hartes in seiner Stimme, und seine Stirn verfinsterte sich.

Barenziah schluckte nervös. Was hatte sie nur gesagt? Doch nun gab es kein Zurück mehr. Er würde darauf bestehen, es zu erfahren. „Nun, es gab Strenz”, sagte sie stockend. „Ich ... auch ich war einsam. Bin einsam. Und nicht so stark wir Ihr.” Verschämt senkte sie ihren Blick. „Ich ... ich bin nicht würdig, Eure Exzellenz ...”

„Nein, aber nein. Barenziah. Meine liebe Barenziah. Lang darf es nicht währen. Ihr habt eine Pflicht gegenüber Gramfeste und auch gegenüber dem Reich. Auch ich muss meiner Pflicht nachkommen. Doch solange es uns gestattet ist ... wollen wir nicht teilen, was wir haben, was uns vergönnt ist, und beten, dass der Eine unsere Schwäche verzeihen wird?”

Tiber Septim streckte die Arme aus - und ohne ein Wort und mit klarem Willen schritt Barenziah in die Umarmung.

„Ihr tanzt auf dem Vilkan, Kind”, ermahnte sie Drelliane, als Barenziah den herrlichen Sternensaphirring bewunderte, den ihr der kaiserliche Liebhaber zur Feier ihres einmonatigen Jubiläums geschenkt hatte.

„Wie kann das sein? Wir machen einander glücklich. Wir tun keinem etwas zu Leide. Symmachus wies mich an, meinen Verstand zu nutzen und eine gute Wahl zu treffen. Was für eine bessere Wahl könnte ich denn treffen? Und wir sind sehr diskret. In der Öffentlichkeit behandelt er mich wie eine Tochter.” Die nächtlichen Besuche Tiber Septims erfolgten durch einen Geheimgang, von dem nur wenige Personen im Palast Kenntnis hatten - der Kaiser selbst und eine Hand voll Leibwächter, denen er vertraute.

„Er lechzt förmlich nach Euch wie ein Hund nach Wasser. Habt Ihr noch nicht bemerkt, wie kühl sich die Kaiserin und ihr Sohn Euch gegenüber verhalten?”

Barenziah zuckte die Schultern. Auch vor Beginn der Affäre hatte die Familie sie nur mit dem Nötigsten an Höflichkeit behandelt. Mit dem Allernötigsten. „Ja und? Tiber ist es doch, der die Macht hat.”

„Aber seinem Sohn gehört die Zukunft. Macht nicht den Fehler, seine Mutter der Lächerlichkeit preiszugeben.”

„Kann ich etwas dafür, wenn diese vertrocknete Schachtel das Interesse ihres Mannes nicht einmal während einer Unterhaltung beim Abendessen halten kann?”

„Haltet es weniger öffentlich. Mehr verlange ich nicht. Sie ist kaum von Bedeutung, das ist wahr - doch ihre Kinder lieben sie, und Ihr solltet sie Euch nicht zu Feinden machen. Tiber Septim hat nicht mehr lange zu Leben. Was ich meine, ist” setzte sie schnell hinzu, als sie Barenziahs Miene sah, „dass alle Menschen nur kurze Zeit leben. Sie sind flüchtig, wie wir Elfen sagen. Sie kommen und gehen wie die Jahreszeiten - doch die Familien der Mächtigen bleiben einige Zeit. Ihr müsst der Familie eine Freundin sein, wenn ihr aus der Beziehung auf Dauer Vorteile schöpfen wollt. Aber wie kann ich Euch die Wahrheit sehen machen, die ihr so jung und darüber hinaus noch von Menschen aufgezogen seid! Hört auf mich und seid weise - dann werdet Ihr mit Gramfeste zusammen das Ende der Dynastie des Septim noch erleben, so er denn eine gegründet hat, genau, wie ihr deren Aufstieg erlebt habt. So ist das mit der Geschichte der Menschen. Sie kommen und gehen wie die Gezeiten. Ihre Städte und Reiche blühen wie Blüten im Frühjahr auf, nur um sogleich in der sommerlichen Hitze zu welken und zu sterben. Doch die Elfen bleiben. Wir sind wie Jahre zu ihren Stunden, Jahrzehnte zu ihren Tagen.”

Barenziah lachte nur. Sie wusste, dass die Gerüchteküche kochte. Sie genoss die Aufmerksamkeit, denn außer der Kaiserin und deren Sohn schien ein jeder von ihr eingenommen zu sein. Minnesänger besangen ihre dunkle Schönheit und ihren Charme. Sie war allseits beliebt und verliebt - auch wenn das nur vorübergehend sein mochte. So war das Leben nun einmal. Zum ersten Mal, seit sie zurückdenken konnte, war sie glücklich. Ihre Tage waren erfüllt von Freude und Glück. Übertroffen wurden sie nur noch von den Nächten.

„Was ist nur mit mir los?” klagte Barenziah. „Seht nur, kein einziger meiner Röcke passt mir mehr. Was ist nur mit meiner Taille? Ich werde doch nicht etwa dick?” Barenziah sah ihre dünnen Arme und Beine und die eindeutig dicker gewordene Taille missbilligend im Spiegel an.

Drelliane zuckte mit den Schultern. „Trotz Eures jugendlichen Alters scheint Ihr schwanger zu sein. Durch den ständigen intimen Kontakt zu Menschen seid Ihr früher fruchtbar geworden als üblich. Ihr müsst wohl oder übel mit dem Kaiser darüber sprechen. Ihr seid in seiner Hand. Ich denke, es wäre wohl am besten, wenn er Euch direkt nach Gramfeste gehen ließe, damit ihr das Kind dort bekommen könnt.”

„Allein?” Barenziah legte die Hände auf den kleinen Bauch und verdrückte eine Träne. Mit jeder Faser ihres Seins sehnte sich sie danach, die Frucht ihrer Liebe mit ihrem Geliebten zu teilen. „Nie wird er dem zustimmen. Nun wird er gewiss nicht weit von mir sein wollen. Ihr werdet schon sehen.”

Drelliane schüttelte den Kopf. Obwohl nie nichts weiter sagte, blickte sie Barenziah nicht mit der üblichen kühlen Herablassung, sondern mit Mitgefühl und Mitleid an.

Noch in derselben Nacht teilte sie Tiber Septim die Nachricht mit, als er wie üblich zu ihr kam.

„Ein Kind?” Er wirkte schockiert, völlig entgeistert. „Seid Ihr sicher? Aber man sagte mir doch, Elfen seien in diesem Alter noch nicht fruchtbar ...”

Barenziah versuchte, zu lächeln. „Wie könnte ich denn sicher sein? Ich habe noch nie-”

„Mein Heiler soll kommen.”

Der Heiler, ein Hochelf mittleren Alters, bestätigte die Vermutung, dass Barenziah schwanger sei, und dass so etwas noch nie zuvor geschehen sei. Es sei Zeugnis der Potenz seiner Exzellenz, sagte der Heiler schmeichlerisch. Tiber Septim verlor die Fassung.

„Es darf nicht sein!” rief er. „Macht es ungeschehen. Das ist ein kaiserlicher Befehl.”

„Aber Herr”, stammelte der Heiler fassungslos. „Ich kann doch nicht ... Ich darf nicht -”

„Natürlich könnt Ihr das, Ihr inkompetenter Schwachkopf”, fuhr ihn der Kaiser an. „Es ist unser ausdrücklicher Wunsch.”

Barenziah, die das Geschehen bis dahin stumm und mit vor Entsetzen geweiteten Augen verfolgt hatte, setzte sich plötzlich auf. „Nein!” schrie sie. „Nein! Wovon redet Ihr da?”

„Kind.” Tiber Septim setzte sich neben sie, mit einem unwiderstehlichen Lächeln auf den Lippen. „Es tut mir aufrichtig Leid. Aber das darf nicht sein. Es wäre eine Gefahr für meinen Sohn und dessen Söhne. Muss ich mich noch klarer ausdrücken.”

„Aber mein Kind ist auch Eures!” heulte sie auf.

„Nein. Es ist bisher nichts als eine Möglichkeit, ein potenzielles Wesen, das noch keine Seele hat und noch nicht wirklich lebt. Ich werde es nicht akzeptieren. Ich verbiete es.” Er sah den Heiler abermals böse an. Dieser begann zu zittern.

„Aber Herr. Es ist ihr Kind. Elfen haben sehr wenige Kinder. Keine Elfin kann mehr als vier Mal empfangen, und auch das ist sehr selten. Meist haben Elfinnen zwei Kinder. Manche haben nur ein Kind, und einige gar keine. Wenn ich ihr dieses Kind nehme, Herr, wird sie vielleicht niemals empfangen.”

„Ihr hattet bereits vorausgesagt, dass sie kein Kind von uns bekommen könne. Wir haben kaum Vertrauen in Eure weiteren Weissagungen.”

Nackt wie sie war, kletterte Barenziah aus dem Bett und rannte zur Tür. Sie wusste nicht, wohin sie wollte, nur, dass sie hier weg musste. Sie sollte sie nicht mehr erreichen. Finsternis legte sich über sie.

Als sie wieder zu sich kam, empfand sie schrecklichen Schmerz. Ein Gefühl unerträglicher Leere machte sich breit. Ein Teil, in dem zuvor etwas Lebendiges gewesen war, war nun leer, das Leben tot und auf ewig verloren. Drelliane blieb bei ihr, um den Schmerz zu lindern und das Blut, das sich immer noch zwischen ihren Beinen sammelte, wegzuputzen. Doch nichts und niemand konnte diese Leere füllen. Nichts konnte es ersetzen.

Der Kaiser schickte ihr herrliche Geschenke und große Blumengestecke, und er stattete ihr kurze Besuche ab, jedoch nie alleine. Zunächst freute sich Barenziah über diese Besuche. Doch Nachts kam Tiber Septim nicht mehr zu ihr - und nach einiger Zeit wünschte sie dies auch nicht mehr.

Einige Wochen vergingen. Als sie sich körperlich erholt hatte, gab ihr Drelliane Bescheid, dass Symmachus geschrieben habe mit der Bitte, man möge sie früher als geplant nach Gramfeste schicken. Umgehend wurde ihre Abreise verkündet.

Man gewährte ihr ein großes Gefolge, eine großartige Aussteuer, wie es sich für eine Königin ziemte, und bereitete ihr einen beeindruckenden zeremoniellen Abschied an den Toren der Kaiserstadt. Einige bedauerten ihre Abreise zutiefst, und drückten ihre Trauer in Tränen und Rufen aus. Andere jedoch waren nicht traurig, sie gehen zu sehen, und zeigten keine Trauer.

— Anonymous